13 Kavalierhaus

Schlossplatz 4

„Eutiner Dichterkreis“ und Britische Militärregierung

Von 1936 bis 1939 tagte hier eine Gruppe völkisch-nationalistisch oder auch nationalsozialistisch eingestellter Schriftsteller. Schirmherr dieses „Eutiner Dichterkreises“, der etwa 20 Mitglieder umfasste, war der Regierungspräsident Böhmcker. Von 1945 bis 1949 diente das ehemalige Kavalierhaus dann als Sitz der Britischen Militärregierung. Heute befindet sich hier die Eutiner Landesbibliothek.

Um 1800 gab es einen „Eutiner Kreis“ von Schriftstellen und Gelehrten, zu dem unter anderem der Homer-Übersetzer Johann Heinrich Voß und der Dichter Friedrich Graf zu Stolberg gehörten. Dies brachte Eutin damals den Ruf ein, das „Weimar des Nordens“ zu sein, obwohl hier nie die Bedeutung Weimars als geistiges Zentrum erreicht wurde. Im Frühjahr 1936 wurde dann unter bewusster Anknüpfung an diese Tradition eine neue Gruppierung überwiegend völkisch-nationalistischer und nach 1933 mehr oder weniger nationalsozialistisch eingestellter Schriftsteller, gegründet. Die Gruppe umfasste etwa 20 Mitglieder aus ganz Deutschland. Der Regierungspräsidenten Heinrich Böhmcker übernahm die Schirmherrschaft dieses „Eutiner Dichterkreises“. Im September 1936 fand eine festliche Auftaktveranstaltung statt. Bis 1939 veranstaltete der Dichterkreis regelmäßig festliche Treffen. Die Geschäftsstelle des Dichterkreises wurde in dem sogenannten „Kavalierhaus“. eingerichtet. Von 1945 bis 1949 diente das Kavalierhaus dann als Sitz der Britischen Militärregierung. Heute ist hier die Eutiner Landesbibliothek untergebracht.

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